Bildung ist seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 als grundlegendes Menschenrecht anerkannt. Laut UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) ist Bildung ein Menschenrecht, das jedem garantiert werden muss, unabhängig von seiner ethnischen Herkunft. Geschlecht, Alter, Religion, sozioökonomischer Status oder andere persönliche Merkmale. Und da es ein Menschenrecht ist, muss es den universellen Zugang zu hochwertiger Bildung umfassen, von der frühkindlichen Bildung bis hin zur technischen und beruflichen Bildung, und es muss ohne Diskriminierung angeboten werden. Darüber hinaus muss Bildung an die individuellen Bedürfnisse der Schüler angepasst sein und Werte wie Toleranz, Achtung der Menschenrechte und gegenseitiges Verständnis fördern.
Über den Lehrplan hinaus bedeutet Bildung auch die Gewährleistung der Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit sowie des Rechts auf freie Meinungsäußerung und Meinung. Dies bedeutet, dass Bildung den Schülern die Möglichkeit bieten sollte, ihre eigenen Ideen und Meinungen zu entwickeln und diese frei zu äußern, und dem Einzelnen die Fähigkeiten und Kenntnisse vermitteln sollte, die für eine uneingeschränkte Teilhabe an der Gesellschaft erforderlich sind.
Trotz weltweiter Bemühungen, den allgemeinen Zugang zu Bildung zu gewährleisten, müssen noch viele Herausforderungen bewältigt werden. Viele Länder räumen dem Bildungssektor immer noch keine Priorität ein und können daher keine qualitativ hochwertige Bildung für alle bieten, insbesondere nicht für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Flüchtlinge, Menschen mit Behinderungen, Kinder, die in ländlichen Gebieten leben oder in Armut leben. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Regierungen, internationale Organisationen, die Zivilgesellschaft und andere Interessengruppen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Bildung ein universelles Menschenrecht ist, das Gleichheit, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung fördern kann.
Bildung für globale Bürgerschaft
Trotz der wachsenden globalen Vernetzung stellen Menschenrechtsverletzungen, Ungleichheit und Armut immer noch eine ernsthafte Bedrohung für Frieden und Nachhaltigkeit dar. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die UNESCO Global Citizenship Education (GCED) ins Leben gerufen. Global Citizenship Education), das darauf abzielt, Schülern jeden Alters zu vermitteln, dass es sich dabei um globale und nicht um lokale Probleme handelt, und so zu aktiven Unterstützern friedlicherer, toleranterer, integrativerer, sicherer und nachhaltigerer Gesellschaften zu werden.
GCED ist ein strategischer Programmbereich des Bildungssektors der UNESCO und baut auf der Arbeit von Bildung für Frieden und Menschenrechte auf. Ziel ist es, den Schülern Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen zu vermitteln, die eine verantwortungsvolle Weltbürgerschaft unterstützen, wie etwa Kreativität, Innovation und Engagement für Frieden, Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung. Um die Aktionen des GCED zu verbreiten, arbeitet die UNESCO mit einem umfangreichen globalen Netzwerk zusammen, das eigene Institute, UN-Agenturen und zwischenstaatliche Organisationen wie Regionalorganisationen umfasst. Zu nennen sind unter ihnen das UNESCO Mahatma Gandhi Institute for Education for Peace and Sustainable Development (MGIEP), das International Institute for Capacity Building in Africa (IICBA), das UNESCO Institute for Statistics (UIS), das Centre for Education for Asia-Pacific International Understanding ( APCEIU), UNESCO Associated Schools Project Network (ASPNet) und UNITWIN/UNESCO-Lehrstühle.
Die Arbeit der UNESCO in diesem Bereich basiert auf ihrer eigenen Verfassung, die sich an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Bildungsagenda 2030, dem Aktionsrahmen und Ziel 4.7 der Agenda für nachhaltige Entwicklung orientiert. Darüber hinaus hält sich die UNESCO an die Empfehlung zur Bildung für internationale Verständigung, Zusammenarbeit und Frieden und Bildung im Zusammenhang mit Menschenrechten und Grundfreiheiten (1974) und das Weltprogramm für Menschenrechtserziehung.
Im Rahmen von GCED hat die UNESCO mehrere Sonderthemen, wie zum Beispiel:
– Förderung der Rechtsstaatlichkeit durch Bildung zur Weltbürgerschaft.
– Prävention von gewalttätigem Extremismus durch Bildung;
– Aufklärung über Holocaust und Völkermord;
– Sprachen in der Bildung
GCED ist von entscheidender Bedeutung, um Parameter in der globalen Bildung zu etablieren, die die Erfüllung der Ziele der SDGs gewährleisten, die sich mit dem Recht auf Zugang zu Bildung, Geschlechtergleichheit und sozialer Gleichheit befassen.
Die enge Beziehung zwischen den SDGs 4, 5 und 10
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) wurden 2015 von den Vereinten Nationen (UN) mit dem Ziel geschaffen, öffentliche Richtlinien, Maßnahmen und Investitionen für eine gerechtere, egalitärere und nachhaltigere Welt zu leiten. Unter den 17 festgelegten Zielen stehen drei in engem Zusammenhang: SDG 4 – Hochwertige Bildung, SDG 5 – Geschlechtergleichheit und SDG 10 – Verringerung von Ungleichheiten.
SDG 4 zielt darauf ab, den universellen Zugang zu hochwertiger Bildung zu gewährleisten, von der frühkindlichen Bildung bis hin zur technischen und beruflichen Bildung. Wie bereits erwähnt, ist Bildung ein wesentliches Menschenrecht und ein Schlüsselfaktor für die menschliche Entwicklung und die Förderung sozialer und wirtschaftlicher Gleichheit. Hochwertige Bildung kann die Beschäftigungschancen erhöhen, die Gesundheit verbessern, die Gleichstellung der Geschlechter herstellen und die Armut verringern. SDG 5 befasst sich mit der Notwendigkeit, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und Frauen und Mädchen in allen Bereichen der Gesellschaft zu stärken, da Frauen und Mädchen oft von wirtschaftlichen und politischen Chancen ausgeschlossen sind. Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist für eine nachhaltige Entwicklung von größter Bedeutung, da sie sich auf das Leben aller Menschen auswirkt. Die Gleichstellung der Geschlechter ist nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sie ist auch für die Beseitigung der Armut, das Wirtschaftswachstum und die Förderung von Frieden und Sicherheit von wesentlicher Bedeutung. SDG 10 unterstreicht die Notwendigkeit, Ungleichheiten zwischen Menschen zu verringern, unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse, ethnischer Herkunft oder sozioökonomischem Status. Der Abbau von Ungleichheiten ist wichtig für den Aufbau gerechterer, integrativerer und nachhaltigerer Gesellschaften. Dabei geht es um Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, zur Verbesserung der sozialen Mobilität, zur Förderung der sozialen und wirtschaftlichen Inklusion, zur Sicherstellung des Zugangs zu grundlegenden Dienstleistungen und zur Erweiterung der Beschäftigungsmöglichkeiten.
Die SDGs 4, 5 und 10 sind untrennbar miteinander verbunden und von grundlegender Bedeutung für den Aufbau gerechterer, egalitärerer und nachhaltigerer Gesellschaften.
Bildung in der Ausbildung von Fachkräften
Bildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer Gesellschaft. Sie ist für die Bildung qualifizierter Arbeitskräfte, die zum Wirtschaftswachstum beitragen können, unverzichtbar und für die soziale, kulturelle und politische Entwicklung eines Landes von wesentlicher Bedeutung.
Qualitativ hochwertige Bildung ist eine Grundvoraussetzung für die Verbesserung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Durch Investitionen in Bildung können Unternehmen und Regierungen qualifizierte Arbeitskräfte bilden, deren Fähigkeiten und Kenntnisse den Marktanforderungen entsprechen. Dies kann dazu beitragen, die Unternehmenseffizienz, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Fähigkeit eines Landes zu erhöhen, Investitionen anzuziehen und im globalen Wettbewerb zu bestehen. Bildung trägt auch zur gesellschaftlichen Entwicklung bei, indem sie zur Bekämpfung von Armut, Ungleichheit und sozialer Ausgrenzung beiträgt. Eine Gesellschaft mit Zugang zu Bildung verbessert die Gesundheit, reduziert Gewalt, erhöht die Bürgerbeteiligung und stärkt demokratische Institutionen.
Bildung ist eine Investition mit langfristigen Ergebnissen, und es kann Jahre dauern, bis sich sichtbare Ergebnisse zeigen. Allerdings sind Investitionen in Bildung für den Aufbau einer gerechteren und wohlhabenderen Gesellschaft von entscheidender Bedeutung, und trotz der vielen Vorteile gibt es noch viele Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere in Entwicklungsländern. Viele Gemeinschaften kämpfen immer noch darum, das Recht auf eine zugängliche, qualifizierte und kostenlose Bildung für alle zu haben, insbesondere für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Daher ist es wichtig, dass Regierungen, internationale Organisationen, die Zivilgesellschaft und andere Interessengruppen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass allen Menschen Bildung garantiert wird, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund oder anderen persönlichen Merkmalen.
Investitionen in hochwertige Bildung gewährleisten nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch die soziale Entwicklung und soziale Gerechtigkeit. Bildung ist ein wesentliches Menschenrecht, das allen garantiert werden muss, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrem Alter, ihrer Religion, ihrem sozioökonomischen Status oder anderen persönlichen Merkmalen. Das Ziel besteht stets darin, Individuen zu bilden, die in der Lage sind, sich aktiv für eine friedlichere, tolerantere und integrativere Politik einzusetzen , sicher und nachhaltig.